Antwort auf den Leserbrief von Kantonsrat Paul Fischlin

In seinem Leserbrief lästert Kantonsrat Paul Fischlin, dass die Bürger mit Aussagen über den Menschen gemachten Klimawandel hinters Licht geführt würden. Wärmezyklen habe es in der Erdgeschichte schon immer gegeben. Mit dieser Ansicht ist Fischlin in der SVP nicht alleine. Führende SVP-Politiker behaupten, es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis für den menschengemachten Einfluss auf das Klima. Doch diese Aussage ist falsch. Der starke Anstieg von CO2 und weiteren Treibhausgasen in der Atmosphäre und die damit verbundene weltweite Erwärmung sind vom Menschen gemacht. Das gilt unter den aktiven Klimaforschern als gesichert und ist nicht mehr umstritten. 196 Staaten, darunter auch die Schweiz, haben dies 2015 im Pariser Klimaabkommen anerkannt und verpflichteten sich nach den Empfehlungen des Weltklimarates zur Reduzierung der Erderwärmung. Im März dieses Jahres haben 26ˋ800 Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich den Standpunkt des Weltklimarates bekräftigt. Sie alle fordern, dass endlich etwas gegen die Klimaerwärmung unternommen wird.

Die Schweiz wird von der drohenden Klimaerwärmung in mindestens so starkem Masse betroffen sein wie andere Länder. Heisse, trockene Sommer wie im letzten Jahr werden zur Regel. Die ausgetrockneten Flüsse und die tiefen Grundwasserspiegel lassen erahnen, was auf uns zukommen wird. Zudem werden das Schmelzen der Gletscher sowie das Auftauen von Permafrostgebieten in den Alpen vermehrt zu Murgängen und Erdrutschen führen, was viele Gebiete unbegehbar machen die Wasserverfügbarkeit nochmals stark reduzieren wird.

Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen braucht endlich partei- und ideologieübergreifende Strategien und Anstrengungen, damit er auch nur einigermassen begrenzt werden kann. Darum, geschätzter Paul Fischlin: Es bringt uns nichts, Fakten zu negieren und diejenigen zu verteufeln, die die Zeichen der Zeit sehen und etwas machen wollen. Wir alle sind gefordert Lösungen zu bieten. Lösungen, die im Gegensatz zu den Folgen des Klimawandels auch eine Chance sein können. Eine Chance auch insbesondere für unser Gewerbe, denn anstatt Jahr für Jahr für 13 Milliarden Franken Erdölprodukte von korrupten Staaten zu beziehen und von diesen abhängig zu sein, kann die Schweiz zehntausende neue Jobs im Cleantech Bereich schaffen, selber erneuerbare Energie produzieren und damit unabhängig und fortschrittlich werden. Sehr gerne möchte ich mich künftig als Nationalrat in Bern für eine zukunftsgerichtete und saubere Energieversorgung einsetzen.

Andreas Marty, Kantonsrat, Präsident SP Kanton Schwyz, Einsiedeln