Zum Leserbrief von Sepp Dettling, Brunnen
Weil ich das 1300 Millionen Franken teure Projekt Neue Axenstrasse aus mehreren Gründen höchst bedenklich finde, hatte ich mich im Kantonsrat und danach mit der Lancierung der Volksinitiative «Axen vors Volk» gegen dieses überrissene Grossprojekt engagiert. Dass es jetzt mit dem Neubauprojekt nicht vorwärtsgeht, hat jedoch damit zu tun, dass die Kantone Uri und Schwyz sich bis 2007 nicht auf ein Projekt einigen konnten, dass es danach noch weitere sieben Jahre dauerte, bis die Baueingabe dafür eingereicht wurde, und schliesslich auch damit, dass es auf diese Baueingabe hin 57 Einsprachen hagelte. Nur eine dieser Einsprachen ist durch die Umweltverbände gemacht worden, alle anderen durch Anwohner. Obwohl schon fünf Jahre vergangen sind, ist das zuständige Amt bis jetzt daran, diese Einsprachenflut zu bearbeiten. Da wir nicht in einer Diktatur leben, ist es auch angebracht, allfällige Mängel und Verfahrensfehler sauber abzuklären und wo nötig nachzubessern.
Zum Thema Sicherheit: Ob der neue, 7,4 Kilometer lange, kurvenreiche Gegenverkehrstunnel wirklich sicherer sein wird, darf bezweifelt werden. Im kurzen Mositunnel und noch viel mehr im Gotthardtunnel passierten schon die schlimmsten Unfälle. Gegenverkehrstunnel sind und bleiben extrem gefährlich. Zudem wird mit diesem Tunnelprojekt die jetzt steinschlaggefährdete Stelle am Gumpisch nicht im Berg umfahren, weil der Tunnel kurz vorher endet. Es ist also auch von daher völlig widersinnig, die Sperrung der letzten Wochen den Gegnern der neuen Axenstrasse in die Schuhe zu schieben.
Fazit: 1300 Millionen Franken sollen für 7,4 Kilometer Axenstrasse ausgegeben werden. Das ist 20-mal mehr, als der Kanton Schwyz pro Jahr für den Unterhalt und den Neubau des gesamten Kantonsstrassennetzes ausgibt. Es sind Steuergelder, die hier im wahrsten Sinne des Wortes verlocht werden. Zudem: Der motorisierte Strassenverkehr ist der grösste Klimasünder. Wann, wenn nicht bei diesem Grossprojekt, wollen und sollen wir uns auch beim Strassenbau endlich einmal ein ganz wenig einschränken? Aufgrund der Klimaerwärmung drohen sonst schon bald ganz andere Unsicherheiten auf uns Menschen zuzukommen.
Andreas Marty, Kantonsrat Arth/Einsiedeln